Am Montag, dem 13. März war es endlich so weit! Unsere Gäste aus Florenz kamen an.
Mit ihnen haben wir eine sehr abwechslungsreiche Woche bei uns in Deutschland erlebt. Wir besuchten zusammen Frankfurt, Mainz und Darmstadt und sogar die meisten von uns lernten in jeder Stadt auch noch Ecken kennen, die sie davor noch nie gesehen haben.
Wir hatten sogar das Glück entweder die ESA-Anlage oder das EUMETSAT-Gelände zu besichtigen. Das war definitiv ein Highlight unseres Programms.
Als überraschende Attraktion Weiterstadts entpuppten sich die Rehe an den Bahngleisen, alle Italiener*innen, die diese zu Gesicht bekamen waren sehr begeistert.
Wir haben uns in unserer Freizeit häufig in großen Gruppen getroffen und viele von uns waren Bowlen, zusammen Essen oder einfach Karten spielen.
Der große Abschluss in Weiterstadt bildete ein gemeinsames Brunchen in der Schule. Das Buffet war sooo riesig und alle wurden glücklich satt, während wir den Reden des Bürgermeisters, unseren Lehrkräften und der Schulleitung lauschten.
Nach neun Wochen Wartezeit war es dann so weit. Gegen sechs Uhr morgens kamen wir an einem Sonntag in Florenz an. Wir haben uns schon sehr auf das Wiedersehen mit unseren Austauschschüler*innen gefreut und konnten es kaum erwarten ihre Familien kennenzulernen. Trotz der durchschnittlichen zwei Stunden Schlaf durch die Anreise per Nachtzug haben die allermeisten ihren ersten Tag in Italien mehr als ausgenutzt. Der Anreisetag wurde mit den herzlichen Gastfamilien verbracht und für eine große Gruppe von uns ging es an den Strand und nach Pisa. Andere erhielten bereits erste Eindrücke von dem wunderschönen Florenz und wieder andere lernten ihre Gastfamilien genauer kennen.
In den folgenden fünf Tagen haben wir viel gesehen. So waren wir selbstverständlich in Florenz, aber auch in Fiesole und den mittelalterlichen Städten Siena und San Gimignano.
Wir durften auch die Schule unserer Austauschschüler*innen in Bagno a Ripoli kennenlernen. Hier besuchten wir verschiedene Unterrichtsstunden und wurden von allen sehr freundlich aufgenommen, aktiv in den Unterricht eingebunden und über unser Leben in Deutschland ausgefragt. Auch ein herrlicher Brunch durfte nicht fehlen. Nach kurzer Begrüßung durch den Bürgermeister ging es mit gemeinsamem Volley- und Fußball weiter.
In Florenz erzählten uns immer wieder unsere italienischen Austauschschüler*innen durch Kurzvorträge viel über die historischen Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Stadt. Wir waren unter anderem auf dem Aussichtsplatz „Piazzale Michelangelo“, von dem aus wir ganz Florenz überblicken konnten, in der „Santa Croce“, welche neben vielen weiteren auch die Grabmäler Galileo Galileis und Michelangelo erhält, in den „Uffizien“, bei der „Ponte Vecchio“, welche die älteste Brücke ist, die über den Arno führt und haben Michelangelos Davidstatue im Original gesehen.
Neben dem Blick in die Vergangenheit durch die historischen Stadtzentren waren wir auch in den historischen Archiven der Europäischen Union und warfen einen Blick in die jüngere Vergangenheit. Der Fußweg zu den Archiven erwies sich als circa viermal so lang wie uns kommuniziert wurde und daher war es nicht verwunderlich, dass einige von uns bei den Vorträgen im Archiv mit der Schwere ihrer Augenlider zu kämpfen hatten. Da kam der Lachanfall in den Archivkammern gerade noch rechtzeitig.
Am Mittwochabend wurde selbstverständlich das Fußballspiel zwischen AC Florenz und Inter Mailand verfolgt. Einige waren sogar beim Public Viewing!
An unserem letzten Abend in Florenz gab es ein großes, gemeinsames Abendessen im Gemeindehaus von Bagno a Ripoli. Der Abend war besonders schön und nahm nochmal eine überraschende Wendung, als plötzlich ein Tanzpärchen mit traditionellen Renaissance- und Barocktänzen auftauchte. Irgendwann schwangen (fast) alle ihr Tanzbein. Im Kreis lernten wir an diesem Abend überraschend viele neue Tanzschritte und es hat auch echt gut funktioniert (nur nicht dann, wenn das Lied unerwartet schneller wurde oder gar stoppte…).
Wir konnten es nach der, auf jeden Fall schlaf-intensiveren Rückfahrt mit dem Nachtzug gar nicht glauben, dass wir tatsächlich früher als geplant in München ankommen sollten, doch genau so war es.
Mitgenommen haben wir alle neue (internationale) Freundschaften, wunderbare Eindrücke aus der Toskana, ein bisschen Sonnenbrand und viele unvergessliche Erlebnisse aus dem gastfreundlichen Italien.
Jule Malchow, Q4