Begeisternde Musical-Aufführung der Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt (Echo online vom 13.06.2018)

Von Marc Wickel

WEITERSTADT – Mit dem Schulmusical stemmt die Weiterstädter Albrecht-Dürer-Schule (ADS) alle zwei Jahre eine Großproduktion, die mit Gesang, Musik, Schauspiel und Tanz begeistert. „Wir haben in diesem Jahr insgesamt rund 250 Schülerinnen und Schüler auf der Bühne“, begrüßte Schulleiter Knut Hahn am Montag zur Premiere in der ADS-Sporthalle die rund 450 Zuschauer.

Das Musical 2018 ist „Alice im Wunderland“ und orientiert sich an Lewis Carrolls Buch von 1865. Dafür waren zwei Sattelschlepper voll Veranstaltungstechnik in einer professionelle Bühne mit entsprechender Technik verbaut worden.

„Alice‘s Theme“ aus dem Film von 2010 war die Ouvertüre des Stücks. Alice (Marie Bonnetain) sitzt alleine auf der Bühne und versinkt in die Lektüre eines Buchs, was ihrer Mutter (Selina Thames) gar nicht gefällt. Da passt es ganz gut, dass drei Kaninchen (Jillian Gensar, Johanna Langendorf, Anna Röhl) reinhoppeln und Alice ins Wunderland entführen.

Da zeigte sich, dass sich die Schulproduktion nicht so ernst nimmt, die Musik zu den Kaninchenauftritten war „Das ist die große bunte Bunny-Show“, die Titelmelodie der Fernsehserie mit Bugs Bunny. Und den Aufmarsch der köpfungswütigen Roten Königin (Ljubica Lesic) begleitete das Orchester mit dem „Imperial March“ aus „Krieg der Sterne“.

Nach und nach kommt Alice durchs Wunderland und lernt die Bewohner kennen. Darunter den verrückten Hutmacher (Denis Okhrimchuk), der Alice erklärt, dass sie eine Auserwählte sei.

Ein anderes Ende als im Buch

Die Musik ist aus Popsongs und Filmmusiken zusammengestellt und ans Schulorchester sowie die Stimmlagen der Schüler angepasst. Aber auch dabei erlebte man tolle Solo-Gesangseinlagen wie „Dancing on my own“, gesungen von Lisa Ständner (8. Klasse). Zwei Stücke stammen von Daniel Conradi, dem Vater der Schulorchesterklarinettistin Mia. Er hatte beispielsweise „Alice‘s Theme“ kraftvoll variiert.

Die meisten Szenen illustrieren die Schüler mit Tänzen, in denen bis zu 20 Tänzerinnen und Tänzer Räder schlagen, springen und wirbeln, menschliche Pyramiden bauen und im Spagat landen. Dazu kommen wunderbare Lichteffekte. Fast schon avantgardistisch ist der Tanz der Spielkartenwächter mit Tänzerinnen in schlichten roten und schwarzen Kostümen, weiß geschminkten Gesichtern mit einer Spielkartenfarbe auf einem Auge. Die senkrecht von oben strahlenden Scheinwerfer bauen Säulen aus Licht während die Garde „Kopf ab“ singt zur Musik von Nina Hagens „So bad“.

Im zweiten Teil nach der Pause ist Alice älter (Sophie Enzmann) geworden und kehrt ins Wunderland zurück. Und gibt der Geschichte einen anderen Ausgang als im Buch. Was aber gut ankam – am Schluss stand das Publikum, klatschte im Takt mit, jubelte und pfiff anerkennend.

Das Stück hatten Schülerinnen und Schüler der Theater-AG vor zwei Jahren ausgewählt, schilderte Lehrerin Tanja Schaefer. Da begann auch die Planung. „Das einzustudieren dauerte dann zirka ein Schuljahr.“ Eine Herausforderung sei stets, die Musicalhandlung nachvollziehbar zu halten und sie den Schülerwünschen und -fähigkeiten sowie den Möglichkeiten einer Schule anzupassen, sagte sie. „Die kniffligste Phase ist immer die, wenn die einzelnen Abteilungen ihre Arbeit zusammenführen“, so Tanja Schaefer zur finalen Koordination. Denn zu dem Zeitpunkt gebe es verschiedene Vorstellungen vom Gesamtkunstwerk, „die dann innerhalb einer Woche mit einem sehr hohen Maß an Flexibilität aller Beteiligten koordiniert werden.“

 

 

About Christoph Blaschke

CH,EK,NAWI